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Herzlich Willkommen im Blauschimmel Atelier!

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Seit unserer Gründung im Jahr 1998 als gemeinnütziger Verein sind wir ein lebendiger Ort der Inklusion. In unserem Atelier in Bahnhofsnähe finden sich Menschen unterschiedlicher Generationen und Kulturen zusammen, um gemeinsam künstlerische tätig zu sein, ganz gleich, ob sie eine Beeinträchtigung haben oder nicht.

 

Unsere wöchentlichen Angebote in den Bereichen Theater, Bildende Kunst, Musik und Bewegungsimprovisation bieten unseren Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihre individuellen künstlerischen Visionen zu entfalten. Von eigenen Ideen bis hin zu gemeinsamen Improvisationen - hier findet jede:r Raum zur kreativen Entfaltung.


Darüber hinaus reichen unsere vielfältigen Aktivitäten von Workshops über Kunst- und soziokulturelle Projekte im öffentlichen Raum bis hin zu Ausstellungen, Bühnenaufführungen, Performances, Maskenspielen und Konzerten. Diese breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen ist es, die unsere inklusive Arbeit so besonders macht.

 

Das Blauschimmel Atelier kooperiert nicht nur mit zahlreichen kulturellen und sozialen Einrichtungen in Oldenburg und der Region, sondern auch international. Diese Vernetzung eröffnet uns immer wieder neue Horizonte und Inspirationen.

 

Unser Team besteht aus 14 ausgebildeten Künstler:innen und Theaterpädagog:innen, die teils ehrenamtlich, teils auf Honorarbasis oder projektbezogen für das Atelier tätig sind sowie einer Geschäftsführung, einer Verwaltungskraft und einem Beauftragten für Inklusion und Begegnung, die in Teilzeit arbeiten.

 

Die Finanzierung des Blauschimmel Atelier e.V. erfolgt durch Mitgliedsbeiträge, Kursgebühren, großzügige Spenden, Auftrittsgagen, Projekförderungen und einen kommunalen Zuschuss. Dank dieser vielfältigen Unterstützung können wir unsere inklusive Vision lebendig halten und weiterentwickeln.

 

Großmaske

Hintergrund


Das Blauschimmel Atelier entstand vor dem Hintergrund einer sozialen und künstlerischen Bewegung, die in den 1970er Jahren in Italien und in Deutschland mit der Bewegung der Antipsychiatrie ihren Anfang nahm.


Mittelpunkt dieser angestrebten Psychiatriereform war die Kritik an der damaligen traditionellen Psychiatrie und an ihrer menschenunwürdigen Praxis, welche auf Strukturen wie Wegschließen in Langzeitkliniken, Absondern und Ruhigstellen von Menschen mit psychischen Krankheiten oder Beeinträchtigungen beruhte.


Dieser Prozess – der in den 1970er Jahren in Italien und in den 1980er Jahren in Deutschland zur Auflösung der geschlossenen Anstalten führte – wurde von Anfang an mit künstlerischen Aktionen begleitet. Aus diesen entstand als Symbol gegen eine Psychiatrie der Ausgrenzung eine Skulptur in der Farbe Blau: Ein Pferd namens Marco Cavallo (Symbol der Triestiner Anstaltsauflösung). 1985 führte sie die erste blaue Karawane an, welche von Triest aus durch mehrere deutsche psychiatrische Großanstalten zog. Ehemalige Patient:innen, Angehörige, Pfleger:innen, Ärzt:innen und Künstler:innen reisten zusammen und veranstalteten mehrere künstlerische Protest-Aktionen, um auf die unhaltbaren Lebensumstände in den Psychiatrien aufmerksam zu machen. Sie waren laut und bunt, sie schöpften Hoffnung und neue Visionen über das mögliche Zusammenleben und für ein neues, menschlicheres Modell der Psychiatrie.

 

Blauschimmel-Archiv

Das Atelier

 

1998 haben sich Künstler:innen zusammengefunden, um der Idee der Blauen Kunst einen Raum zu geben. In Anlehnung an das Bremer Blaumeier Atelier gaben sie dem Projekt den Namen Blauschimmel Atelier und bezogen Räumlichkeiten im Oldenburger Stadtzentrum. Der Verein Blauschimmel Atelier - Projekt zur Förderung der Blauen Kunst, Kultur und Begegnung e.V. wurde gegründet.


Seitdem existiert ein buntes Wochenprogramm mit regelmäßigen Angeboten aus den Bereichen Theater, Bildende Kunst, Maskenbau und -spiel sowie Musik.

 

Unser Logo: Das Blaue Pferd


Unseren Namen und unser Logo – ein wunderschöner Schimmel, welcher nicht gewöhnlich weiß, sondern blau ist – verdanken wir Manfred Zaathof (einem unserer ersten Künstler), welcher das Bild unseres blauen Pferdes gemalt hat.

 

Blaues Pferd von Manfred Zaathof
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Blaue Kunst


Blau ist die Farbe, die symbolisch für die Bewegung der Antipsychiatrie, für die Auflösung der Langzeitkliniken und somit für die Aufhebung von Klassifizierungen und Grenzen zwischen Menschen steht. Grenzen, die zu Isolation, Entfremdung und der Beschneidung von Lebensräumen geführt haben.


In der Blauen Kunst gibt es kein Richtig und kein Falsch. Im künstlerischen Prozess trägt jede:r seinen:ihren authentischen Teil zum Kunstwerk bei. Bei der künstlerischen Begegnung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung oder psychischer Erkrankung stehen nicht Defizite im Vordergrund, sondern Fähigkeiten, Stärken und Talente. Kunst wird zum Kommunikationsmedium und hebt Grenzen zwischen sogenannten normalen, psychiatrisierten oder Menschen mit Beeinträchtigungen auf. Kunst bietet Raum, neue Visionen zu entwickeln. Durch künstlerisches Schaffen erleben viele Menschen neue, in ihrem Leben bisher vernachlässigte Anteile und können ihr kreatives Potential erleben, weiterentwickeln und professionalisieren.

 

Freude und Spaß an künstlerischem Schaffen, Freiwilligkeit und Anerkennung prägen die Atmosphäre im Blauschimmel Atelier. Im Vordergrund unserer Arbeit stehen künstlerische Ziele und deren öffentliche Präsentationen.

 

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Blauschimmel-Archiv
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